Therapieformen
Therapie im INAP/O
Unser Ziel ist es, die akademische Physiotherapie für jeden Menschen zugänglich in die physiotherapeutische Praxis einzubringen. Unsere Physiotherapeut:innen verfügen über eine hohe fachliche Qualifikation – sowohl im praktischen als auch im wissenschaftlichen Betrieb. Im täglichen Arbeitsalltag bedeutet akademische Physiotherapie für unsere Patient:innen Folgendes:
- Es gibt zahlreiche physiotherapeutische Tests, um zu einer Diagnose zu kommen. Unser akademisch geschultes Personal greift nach individueller Prüfung auf diejenigen Tests zurück, die eine sehr hohe statistische Zuverlässigkeit hinsichtlich der Diagnosestellung aufweisen. (Analoges Beispiel: Beim Erwerb eines Schwangerschaftstestes wäre es ratsam, auf denjenigen zurückzugreifen, der die Schwangerschaft zu 100 % bestimmen oder ausschließen kann – und nicht zu einem, der dies nur zu 60 % zu leisten imstande ist.)
- Nach der Diagnosestellung wird auf Grundlage einer Leitlinie oder vergleichbarer Literatur eine individuelle, auf den/die Patienten:in abgestimmte Therapie ausgesucht.
- Die praktische Expertise in der Arbeit mit den Händen sowie in der Übungsauswahl gewährleistet die korrekte Anwendung der unter akademischen Gesichtspunkten ausgewählten Therapie. Dieses umfangreiche analytische Prozedere gestaltet den Therapieprozess überaus effektiv und effizient.
Dieses Konzept unterstreicht die Vorreiterrolle der Hochschule Osnabrück in der Professionalisierung nichtärztlicher Therapieberufe und macht das INAP/O zu der Transferstelle, die Wissenschaft in die physiotherapeutische Praxis bringt. Unser Konzept ist in Deutschland einmalig.
Behandlungsverlauf im INAP/O
Befundung: Vor der Behandlung wird ein ausführlicher Befund erstellt. Ein individueller physiotherapeutischer Befund ist eine essentielle Grundlage für die Behandlung, denn viele medizinische Diagnosen wie beispielsweise Hüftarthrose stellen sich funktionell bei verschiedenen Patient:innen ganz unterschiedlich dar.
Behandlung: Für Sie wird eine ganz auf Ihre Ziele und Ihren Bedarf ausgerichtete Behandlung erarbeitet. Hier werden diverse passive, aktive und edukative Maßnahmen angewandt sowie ein individuelles Selbstmanagement für Sie erstellt. Regelmäßige Erfolgskontrollen helfen die Therapie stetig an ihre aktuellen Bedürfnisse anzupassen.
Manuelle Therapie ist eine spezialisierte Form der Physiotherapie, die sich mit Beschwerden oder funktionellen Störungen im Gelenk-, Muskel- und Nervensystem beschäftigt. Hierzu müssen examinierte Physiotherapeut:innen eine Weiterbildung von mindestens 260 Stunden absolvieren, welche mit einer Prüfung und bei Bestehen mit einem Zertifikat in „Manueller Therapie“ abschließt. Die höchste internationale Qualifikation, welche in der Manuellen Therapie erreicht werden kann, ist die OMPT (Orthopädisch Manuelle PhysioTherapie). Diese Qualifikation umfasst mindestens 1900 Stunden Weiterbildung oder ein spezialisiertes Masterstudium (siehe OMPT).
Der Name „Manuelle Therapie“ impliziert, dass die Behandlung dominant durch die Hand (lat.: Manus) der Therapeutin oder des Therapeuten erfolgt. Die moderne Manueller Therapie versteht sich unter einer angewandten Mischung aus manuellen Techniken, ausgewählten Übungen sowie Patient:innenaufklärung und -beratung. Eben diese Kombination wird durch zahlreiche Studien bei den unterschiedlichsten Problemen empfohlen. Die Manuelle Therapie denkt in komplexen Zusammenhängen verschiedener Körpersysteme und Mechanismen. Mit dieser Grundlage wird analysiert, welche lokalen und/ oder entfernten Strukturen auslösend oder an Problemen beteiligt sind. Denn nicht immer ist dort, wo es schmerzt, auch die Ursache für das Problem zu finden. Die Manuelle Therapie möchte eine Funktionsverbesserung erreichen und den Menschen dabei unterstützen, ihre Beschwerden zu verstehen sowie auch selbst beeinflussen zu können. Der Blick auf das Problem der Patient:innen steht hierbei immer unter der Berücksichtigung des Bio-Psycho-Sozialen-Models. Denn der Mensch ist mehr als ein nicht funktionierendes Gelenk.
Der OMPT-Titel ist die weltweit höchste Qualifikation in der Manuellen Therapie. Dieses Studium wird von der IFOMPT (International Federation of Orthopaedic Manipulative Physical Therapists) nach strengen Qualitätskriterien gesteuert und stetig geprüft. Die IFOMPT ist eine Untergesellschaft des WCPT, der Weltorganisation Physiotherapie. Therapeut:innen mit diesem Titel haben nach ihrem Bachelorstudium ein intensives Master-Studium von 3,5 Jahren in Manueller Therapie absolviert. Hier werden nicht nur fortgeschrittene Untersuchungs- und Behandlungstechniken gelehrt, sondern auch der reflektierte Umgang mit Wirksamkeitsnachweisen zu diesen Techniken. Die/der OMPT Therapeut:in denkt in komplexen Zusammenhängen verschiedener Körpersysteme und -mechanismen sowie Differentialdiagnosen. Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Therapie und Medizin, kombiniert mit der klinischen Erfahrung der/des Therapeut:in, sind eine optimale Grundlage, um die individuellen Beschwerden der Patient:innen zu betreuen. Zu einer OMPT Ausbildung gehört ähnlich wie im Medizinstudium ein klinisches Praktikum, in dem man in Kleingruppen Patient:innen behandelt und von klinischen Experten supervidiert wird. Jede/r Therapeut:in verpflichtet sich zum lebenslangen Lernen und muss dies gegenüber dem OMPT-Verband mit Leistungspunkten nachweisen; ohne Nachweis erfolgt eine Aberkennung des Titels. Diese Vorgabe der Weltorganisation soll die Therapiequalität gewährleisten. In ganz Deutschland gibt es derzeit etwa 680 OMPT – Therapeut:innen. Durch die Nähe zur Hochschule Osnabrück, welche unter Leitung von Prof. Dr. Harry von Piekartz den Studiengang Muskuloskelettale Therapie OMTT etabliert hat, arbeiten im INAP/O besonders viele OMPT-Therapeut:innen. Dies ist ein besonderes Alleinstellungsmerkmal unserer Praxis.
OMPT-Sprechstunde im INAP/O
Neben einer fundierten theoretischen und praktischen Expertise, gemäß dem Motto: „Was man nicht kennt, erkennt man nicht!“, ist das Sich-Zeit-Nehmen für den/die Patient:in und seine/ihre Beschwerden, Sorgen und Fragen ein wichtiger Schritt in der Diagnosestellung und somit auch für die darauf aufbauende Therapie. Die OMPT-Sprechstunde bietet genau das. Ein/e erfahrene/r OMPT Therapeut:in mit langjähriger Berufserfahrung nimmt sich 1,5 Stunden Zeit, um ihr Problem zu analysieren. Auf dieser Grundlage können sie eine Folgetherapie mit einer Verordnung (gesetzlich oder privat) ihres Arztes beginnen.
Physiotherapie (früher Krankengymnastik) umfasst diverse Verfahren der Bewegungstherapie sowie der physikalischen Therapie. Die Physiotherapie nutzt als natürliche Heilverfahren passive und aktive Bewegungen des Menschen sowie physikalische Methoden (Wärme, Elektrotherapie, Stoßwelle etc.). Physiotherapie findet in verschiedenen Bereichen Platz, wie zum Beispiel in der Prävention (Vermeidung von Beschwerden), der Therapie und Rehabilitation (z. B. nach Unfällen und Operationen). Physiotherapie wird von staatlich geprüften Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ausgeübt.
Die Physiotherapie umfasst eine Vielzahl einzelner therapeutischer Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit in diversen medizinischen Kategorien wie zum Beispiel Orthopädie, Neurologie, Inneren Medizin, Frauen- und Kinderheilkunde. Auch hier ist der Blick auf das Problem der Patient:innen immer unter der Berücksichtigung des Bio-Psycho-Sozialen-Models gegeben.
CMD steht für Craniomandibuläre (Kiefergelenk) Dysfunktion. Auf diesem Gebiet arbeiten Manualtherapeut:innen, die sich durch eine auf diesen Körperbereich spezialisierte Weiterbildung professionalisiert haben, mit Ihnen an Ihren Beschwerden. CMD ist häufig eine Ursache für Kopf-, Nacken- und/oder Gesichtsschmerzen und braucht somit eine ganzheitliche Behandlungsstrategie von speziell geschulten Therapeut:innen.
In einer spezialisierten Kopf- und Kiefersprechstunde können sie Termine bei Therapeut:innen vereinbaren, die eine der höchsten internationalen Ausbildungen (CRAFTA Zertifikat) zur Behandlung der Gesichts-, Kiefer- und Nackenregion hat. Hier sind sie mit ihren Kiefer- und Kopfschmerzen in absolut qualifizierten Händen.
Unter manueller Lymphdrainage verstehen wir manuelles Drainieren (Ab- und Weiterführung) der Gewebsflüssigkeit über Gewebsspalten bzw. Lymphgefäße. Dies ist angebracht, wenn nach einem Unfall, einer Operation oder diversen bestehenden Erkrankungen Probleme mit lokalen oder großflächigen Ödemen bestehen.
Das Prinzip beruht im Gegensatz zur herkömmlichen Massage auf einer bestimmten Grifftechnik: rhythmisch-kreisende-pumpende Griffe durch flaches Auflegen der Finger bzw. Hände bei fein dosiertem Druck nach einer dem entsprechenden Krankheitsbild festgelegten Reihenfolge.
Information und Terminvereinbarung:
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